Johannes Dillinger

Die politische Repräsenta­tion der Landbevölkerung: Neuengland und Europa in der Frühen Neuzeit

Transatlantische Historische Studien. Band 34. Stuttgart: Franz Steiner Verlag, 2008.


Im 15. bis 18. Jahrhundert gewährte eine ganze Reihe von Staaten den Bauern das Recht auf institutionalisierte politische Repräsentation in den Ständeversammlungen. Die Formen dieser politischen Repräsentation lassen sich in ihrer ganzen Bedeutung nur in einem groß angelegten, internationalen Vergleich erfassen. So untersucht der Autor sechs in vieler Hinsicht stark verschiedene politische Ordnungen: das koloniale Massachusetts, Schweden, Ostfriesland, das Kurfürstentum Trier, Baden-Baden und Schwäbisch-Österreich. Der Vergleich zeigt die politische Repräsentation von Bauern in ihrer Vielfalt als ein Element frühmoderner Staatsbildung und wirft ein neues Licht auf die Frage, inwieweit diese institutionalisierte Mitsprache als Vorform von Demokratie angesehen werden kann. Die Repräsentation wird dabei im Sinn einer politischen Kulturgeschichte diskutiert: Neben der Entstehung und dem Ausbau der Repräsentativinstitutionen wird stets vergleichend nach den Auffassungen von Politik gefragt, die sich im Umgang der Bauern mit ihren Partizipationschancen ausdrückten.