Cornelia Wilhelm

Deutsche Juden in Amerika: Bürgerliches Selbstbewusstsein und jüdische Identität in den Orden B’nai B’rith und Treue Schwestern, 1843–1914

Transatlantische Historische Studien. Band 30. Stuttgart: Franz Steiner Verlag, 2007.


Die Geschichte der „Deutschen Juden in Amerika“ galt bisher in erster Linie als Thema der Zeitgeschichte. Weniger bekannt ist der Einfluss deutscher Juden auf die Konstruktion eines „Amerikanischen Judentums“ mit ausgeprägtem bürgerlichem Selbstbewusstsein, der mit der ersten deutsch-jüdischen Masseneinwanderung in die USA um 1830 einsetzte. In diesem Prozess spielten die beiden an das Logenwesen angelehnten jüdischen Orden „B’nai B’rith“ und „Treue Schwestern“ als erste säkulare und in die bürgerliche Lebenswelt ausgreifende jüdische Organisationen eine zentrale Rolle.
Der vorliegende Band zeigt, wie sich diese neuartigen jüdischen Organisationsformen in den USA entwickelten, welche besondere Rolle sie in der Ausbildung einer bürgerlichen, jüdischen und zugleich amerikanischen Identität spielten und wie es ihnen gelang, zentrale Elemente deutsch-jüdischer Gedankenwelt in einer neuen amerikanisch-jüdischen Identität zu verankern und so die Identität der amerikanischen Juden zu prägen.