Victoria de Grazia

Das unwiderstehliche Imperium: Amerikas Siegeszug im Europa des 20. Jahrhunderts

Transatlantische Historische Studien. Band 41. Stuttgart: Franz Steiner Verlag, 2010.


Die Weltmachtstellung der USA im 20. Jahrhundert war im Triumph der amerikanischen Massenkonsumkultur über die europäische Lebensweise begründet. Diese Entwicklung untersucht Victoria de Grazia in Das unwiderstehliche Imperium. Sie zeigt, wie die Neue Welt mit ihrem Verkaufsgeschick, ihrem politischen Talent und standardisierten Produkten gegen die Werte der Alten Welt – Statusdenken, Handwerkskunst, Stilbewusstsein – antrat. Sie begleitet Rotarier aus Duluth, Minnesota, zu einem Treffen mit Dresdner Bürgern und französische Arbeiter ins Kino, wo diese Greta Garbo und Humphrey Bogart begegnen; sie beobachtet amerikanische Händler auf der Leipziger Messe; und sie verfolgt das Aufeinandertreffen von amerikanischen Supermarktketten und Vertretern der Slowfood-Bewegung in Italien. Mit seiner kritischen Darstellung des amerikanischen Siegeszuges in Europa bietet das Buch eine historische Reflexion der sogenannten Amerikanisierung Europas im 20. Jahrhundert. Die beschriebenen Phänomene lassen sich auch als eine Geschichte der Gegenwart verstehen, die Fragen über die sich wandelnde europäische Identität, Definitionen des guten Lebens und die Bedeutung von Konsumfreiheit als Teil der Demokratie umfasst.